
Katharina Drüppel ist eine Autorin im Bereich Kriminalromane. Ihr Debüt „Frankenstich“ schrieb sie zusammen mit Heike Heinlein und ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Bücher von ihr erscheinen werden.
Bisher sind folgende Bücher von ihr erschienen:
Frankenstich
Schöner Sterben in Franken – Rezension folgt
Jetzt gibt es aber das Interview mit ihr:
Beate: Liebe Katharina, zuerst einmal vielen lieben Dank, dass du dir Zeit für mich und meine Fragen nimmst. Ich kenne dich ja durch Instagram. Ich selbst verbringe manchmal viel zu viel Zeit dort. Wie sieht das bei dir aus?
Katharina: Leider verbringe ich dort auch viel zu viel Zeit … Oft sind es zwei Stunden täglich (zumindest laut Bildschirmnutzung). Manchmal mache ich mir da schon meine Gedanken, ob es das wert ist, weil ich die Zeit im Grunde genommen auch für das Schreiben nutzen könnte. Und will. Auf der anderen Seite steht die Frage nach dem Marketing, schließlich möchte ich auch meine Bücher und mich als Autorin bewerben. Es ist also immer wieder ein Abwägen. Und natürlich macht es auch Spaß, sich mit anderen auszutauschen, schließlich habe ich auf diese Weise auch unglaublich viele neue Leute getroffen und Freundschaften geschlossen – auch mit dir! Und das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil 😉
Beate: Das stimmt. 🙂 Auf deinem Account dreht es sich aber nicht nur um Bücher, du backst auch gerne. Ist das eine weitere kreative Seite von dir? Und gibt es noch andere?
Katharina: Ich backe wirklich viel, das entspannt mich immer sehr. Man hat eben auch schnell ein Erfolgserlebnis, zumindest meistens … Darüber hinaus nähe ich auch, im Moment allerdings weniger, denn das kostet auf jeden Fall mehr Zeit als schnell einen Kuchen zu backen. In den letzten Wochen habe ich auch wieder meine Freude an der Fotografie entdeckt und mir eine neue Kamera geleistet. Der Vorteil am Fotografieren ist, dass man Fotos nur im Hier und Jetzt schießen kann, gleichzeitig auch noch an etwas anderes denken funktioniert (zumindest bei mir) nicht. Perfekt zum Abschalten!
Beate: Dann passt das ja prima. Kommen wir zu deinen Büchern. „Frankenstich“ hast du zusammen mit Heike Heinlein geschrieben. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Katharina: Die Idee entstand beim Kaffeetrinken, sozusagen aus einer Laune heraus. Die Laune überlebte, und daraus gestalteten wir unsere Protagonisten, jede ihre eigene beziehungsweise eigenen. Heike hat sich eine Buchhändlerin erschaffen, und ich mir einen Kommissar. Clemens zum Leben zu erwecken bereitet mir unglaublich viel Freude. Ich lache mit ihm, leide mit ihm und schlag mir manchmal die Hand vor den Kopf, wenn er sich mal wieder unmöglich benimmt. Dass das Projekt dann auch noch so viel Erfolg hatte, ist unbeschreiblich – einfach nur grandios!
Beate: Am 27. Mai erschien „Schöner sterben im Franken“. Magst du uns den Krimi kurz vorstellen?
Katharina: Ausgerechnet am Schlossgartenfest in Erlangen taucht eine erdrosselte Studentin in der Skulptur des Brunnens auf – und Kriminalhauptkommissar Clemens Sartorius wird vom Fleck weg zu den Ermittlungen herangezogen. Dabei trifft er auf seine alte Bekannte, die Buchhändlerin Felicitas Reichelsdörfer, die nicht nur die Leiche entdeckt hat, sondern sich auch erneut in die Ermittlungen einmischt – sehr zum Leidwesen des Kommissars. Der hat eigentlich schon genug um die Ohren, denn auch in seinem Privatleben läuft nicht alles rund …
Beate: Das klingt sehr viel versprechend und ich freue mich schon wahnsinnig darauf. Wieviele Bücher rund um den Kommissar Sartorius hast du denn bisher geplant?
Katharina: Der dritte Band ist bereits fertig, der vierte steht in den Startlöchern. Wie viele es letzten Endes werden, hängt auch vom Verkauf der vorherigen Bände ab, aber ich bin da völlig offen. Ideen habe ich noch einige 😉
Beate: Dann drücke ich dir auf jeden Falls feste die Daumen. Wie sieht es mit Schubladenprojekte aus? Hast du welche?
Katharina: Soooo viele … Es geht mir wie den meisten anderen Autor:innen, dass das erste Buch, das auf den Markt kommt, nicht das erste Buch ist, das man geschrieben hat. Oft liegen zwischen dem tatsächlich ersten geschriebenen Projekt und dem ersten veröffentlichten mehrere Bücher dazwischen. Bei mir waren das neun Bücher, bis es endlich zur Veröffentlichung kam. Sozusagen rund zwanzig Jahre Schreibzeit, bis ich es geschafft hatte. Und ehrlich, wenn ich mir meine ersten Entwürfe so anschaue, dann weiß ich auch, dass sie in der Schublade wesentlich besser aufgehoben sind. Ich habe in der langen Zeit so viel dazugelernt, was das Plotten und die Schreibtechnik angeht, der Unterschied ist deutlich lesbar.
Beate: Schwirrt dir manchmal der Kopf vor lauter weiteren Buchideen?
Katharina: Wenn mir eine Idee kommt, die mich wirklich fesselt, dann wird sie kurz in einem Notizbuch handschriftlich skizziert, so genau wie möglich, aber auch nicht allzu ausführlich. So habe ich sie griffbereit, wenn ich sie brauche, und sie stört mich nicht, wenn ich gerade an etwas anderem arbeite. Bei manchen Ideen warte ich auch erst einmal ab, ob sie mir auch am nächsten Tag noch gefallen, bevor ich sie notiere. Ich verlasse mich da sehr auf mein Bauchgefühl.
Beate: Manche Autoren haben Rituale während des Schreibens. Du auch?
Katharina: Ja, ich brauche unbedingt Musik zum Schreiben. Das ist eine Mischung aus Filmmusik, klassischen Stücken, Instrumentalmusik und gesungenen Liedern. Und ich brauche auf jeden Fall entweder Tee oder Kaffee, kalte Getränke funktionieren nicht. Essen ist nicht so wichtig, hin und wieder ein Stück Kuchen oder einen Cookie, das reicht schon. Aber Krümel auf der Tastatur gehen gar nicht. 😉
Beate: Das stimmt, und erst recht nicht, in der Tastatur… 😉 Gibt es einen Ort, der dich besonders inspiriert?
Katharina: Ich bin totaler Spiekeroog-Fan. Wenn ich auf der Insel bin, fahre ich sofort mehrere Gänge runter. Strandspaziergänge, mit den Füßen im Wasser, endlose Weite und einfach nichts tun – das funktioniert am besten dort. Danach bin ich so erfrischt und erholt, da sprießen die Ideen fast wie von selbst.
Beate: Da packt mich glatt das Fernweh. Leider ermöglicht die momentane Situation ja keine Lesungen. Aber wie stehst du generell dazu? Hattest du schon welche? Oder warst eventuell bei Kolleginnen oder Kollegen zum Lauschen?
Katharina: Wir haben schon mehrere Lesungen abgehalten, bevor uns die letzten Lesungen dank der Pandemie gestrichen wurden. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, vor allem der Kontakt mit den Leser:innen nach der Lesung ist immer wieder etwas Besonderes. Ich hoffe ja inständig, dass das bald wieder funktioniert, bis dahin schaue ich mal, was es für Alternativen gibt, vielleicht auch einmal online, wer weiß? Ansonsten war ich natürlich auch schon oft bei Lesungen anderer Autor:innen, was ich persönlich unglaublich interessant finde. Jede/r liest anders. Klüpfel und Kobr (die Autoren der Kluftinger-Reihe) haben da ja inzwischen eine richtige Kult-Vorlesungscomedy daraus entwickelt – ich mag sowas ja, wenn etwas aus der Reihe tanzt und nicht so bierernst genommen wird.
Beate: Oh ja, da bin ich voll bei dir. Dann hoffen wir einfach mal das Beste… Ich danke dir jedenfalls sehr für deine tollen Antworten!
Schön zu lesen, ich mag Interviews mit Autoren lesen 🙂 liebe Grüße, Tala
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Vielen Dank. ☺️ Es werden auch noch einige folgen. Nur muss ich mir immer erst Gedanken um die Fragen machen… 😅
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Ja, das kenne ich – soll ja auch zur Autor/in passen 😊 viele liebe Grüße!
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Liebe Grüße zurück. ❤️
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